#23 Jeff Koons auf der OMR: Warum wir alle Künstler:innen sind!

Shownotes

Kunst in allen ihren Formen findet in unserem Alltag häufig in einer Distanz statt. Ja, irgendwo dahinten ist Kunst, aber die ist ziemlich weit weg von uns. Denn zum einen sind die Orte der Kunst leider oft die letzten, die wir ansteuern - vorher kommt noch Büro, Uni, Supermarkt, Kita, Arztpraxis, Bahnhof, Oma, TÜV, Apotheke, usw. - und irgendwann, wenn mal vielleicht etwas Zeit und Restenergie über ist, kommt auch das Museum oder der Konzertsaal. Und zum anderen erscheint Kunst auch manchmal als elitär, sperrig, bildungsbürgerlich und anstrengend. Nichts, wo man sich einfach mal rein entspannen kann. Daher ist dieses Zitat von Jeff Koons auf der OMR so toll: Es befreit die Kunst von Anstrengung und Distanz, holt sie ganz nah an uns ran und macht uns selbst zu Künstlerinnen und Künstlern Künstler:innen. Wir machen die Kunst!

Über CHANGE POETRY: Susanne Backer und Arne Bremer überraschen sich wechselseitig mit Fundstücken aus Gedichten, Reden, Filmen und Musik. Sie testen, was passiert, wenn man diese Worte zum ersten Mal hört. Bringen sie uns in Bewegung? Ein Spaß für alle, die auf spannende Zitate stehen und Inspiration für Lebens- und Changethemen suchen.

In dieser Folge von Change Poetry bringt Susanne ein Zitat des US-amerikanischen Künstlers Jeff Koons mit, das im Rahmen seines Auftritts auf der Hamburger Digitalmarketing-Messe OMR 2024 fiel:

“Die Kunst ist niemals in dem Gemälde, das du betrachtest, oder in der Oberfläche einer Skulptur - die Kunst ist in Dir. Wenn die Lichter des Museums ausgehen, ist nichts da, aber in dir existiert alles.”

Das Originalzitat lautet: “The art is never in the painting that you are looking at or the surface of a sculpture, the art is inside you. When the lights of the museum go off, nothing is there, but within you everything exists.”

Du hast ein tolles Zitat oder eine Anmerkung? Schreib an post@change-poetry.de.

Gesprächsinhalte:

  • Das Zitat stammt aus einem Einspieler zum Auftritt von Jeff Koons auf der OMR 2024 in Hamburg, Deutschlands größter Digital- und Online-Marketing-Messe.
  • Jeff Koons gilt als King of Pop Art und verkauft seine Werke für Millionen Euro.
  • Der Künstler als Katalysator für das, was dann bei uns als Rezipienten geschieht.
  • Nach dem Kontakt mit Kunst bleibt etwas. Man wurde im besten Sinne irritiert.
  • Eine Bescheidenheit des großen Künstlers, dass er gar nicht beeinflussen kann, was dann geschieht. Er lässt einen dann machen.
  • In jedem, in jeder, passiert etwas ganz eigenes. Darauf achten, dass man diesen Funken weiter am Leben erhält und weiter entfacht.
  • Nach der Ausstellung, nach dem Konzert bist Du bestenfalls nicht mehr derselbe, der Du vorher warst. Die unbemalte Leinwand ist plötzlich bemalt.
  • Man muss nicht unbedingt wissen, was mit einem passiert. Und hat auch die Freiheit, dass gar nichts passiert. Kunsterlebnis ohne Druck.
  • Zitate können auch so etwas auslösen. Losgelöst vom Urheber, der vielleicht schon lange nicht mehr da ist.
  • Biennale, NordArt - spannend zu merken, was nach so einem Besuch übrig bleibt.
  • Das Zitat fordert einen auch als betrachtende Person.
  • Einladung, Kunst wirken zu lassen. Dem einen Raum zu geben, sich zu entfalten. Wie Weingenießer ihren Wein schwenken, so kann man auch Worte wirken lassen.
  • Der Ort, an dem man Kunst findet, ist auch bedeutend und hat schon eine Wirkung. Weil er nicht Alltag ist, sondern eine andere Welt. NordArt, Woods Art Institute.
  • Kunst wirken lassen, indem man in eine detaillierte Beschreibung dessen geht, was man sieht. Sich ein Bild vom Bild machen.
  • Künstlerische Umgebungen (Ateliers, Proberäume), wo die Dinge noch nicht fertig sind, als Inspirationsquelle.
  • Im stressigen Alltag fällt das Kunsterlebnis häufig als erstes weg, weil alles andere so viel ist - dabei könnte Kunst gerade als Energiequelle dienen und sollte vielleicht einen natürlichen Platz bekommen.
  • Den Abstand zwischen Reiz und Reaktion vergrößern, merken, dass man Spielraum hat: Nutzen, um der Wirkung von Kunst mehr Raum zur Entfaltung zu lassen.
  • Jeff Koons auf der OMR ist ein reizvolles Setting, weil da unterschiedliche Welten zusammenkommen.

Jeff Koons auf der OMR 2024 (das Zitat bei 1:27 Min.): https://www.youtube.com/watch?v=1Sj3g6kmwzU

Jeff Koons bei wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Jeff_Koons

Die Messe OMR (Online Marketing Rockstars): https://omr.com/de/events/festival/

Transkript anzeigen

00:00:00: "Change Poetry"

00:00:08: Herzlich willkommen! Wir sind Susanne Backer und Arne Bremer.

00:00:12: Wir erkunden hier Fundstücke aus Gedichten, Filmen und Musik.

00:00:17: Wenn Worte uns in Bewegung bringen, kann das der erste Impuls für Veränderung sein.

00:00:29: Es kommt was reingeflechtert.

00:00:31: Wir haben ausgelost. Ich werde dir als erstes ein Zitat präsentieren.

00:00:38: Das Zitat ist gefallen.

00:00:42: Auf dem Festival OMR Online Marketing Rockstars.

00:00:47: Ich habe noch mal nachgelesen, dieses Jahr waren tatsächlich 70.000 Menschen da.

00:00:52: Riesending.

00:00:53: Witzigerweise war dieses Mal auch der King of Pop Art, King of Neopop Jeff Koons eingeladen.

00:01:03: Das ist der mit den Balloon Animals, Hochglanz, Chrom, riesengroß, vergrößerten Ballonskulpturen usw.

00:01:14: Ich finde, ein sehr spannender, cooler Künstler, der glaube ich best bezahlter, lebender Künstler,

00:01:25: der verkauft seine Skulpturen für 90 Millionen Dollar usw.

00:01:30: Aber das spielt ja gar keine Rolle.

00:01:32: Der war da zu einem Gespräch und hat extrem spannende Sachen gemacht.

00:01:37: Ich werde dieses Interview auf YouTube gibt es das zu sehen, auch verlinken.

00:01:41: Vorab wurde noch ein kleiner Video zusammenschnitten über Jeff Koons gezeigt.

00:01:47: Witzigerweise hat mich genau in diesem Vorspannen-Einsatz von ihm so gecatcht,

00:01:54: dass ich dachte, genau diesen Satz möchte ich mit dir teilen.

00:01:57: Cool. Ich finde es erstmal ein geniales Setting. Jeff Koons auf der OMR ist schon mal super.

00:02:03: Das bin ich gespannt.

00:02:05: Also er sagt, the art is never in the painting that you are looking at or the surface of a sculpture.

00:02:13: The art is inside you. When the lights of the museum go off, nothing is there, but within you everything exists.

00:02:22: Und die herrliche Übersetzung auf Deutsch lautet, die Kunst ist niemals in dem Gemälde,

00:02:31: was du betrachtest oder in der Oberfläche einer Skulptur. Die Kunst ist in dir.

00:02:36: Wenn die Lichter des Museums ausgehen, ist nichts da, aber in dir existiert alles.

00:02:43: Oh, okay. Ja, Kunst-Zitat.

00:02:51: Muss ich auch erstmal ein bisschen sortieren, glaube ich, und sacken lassen.

00:02:55: Kunst ist in uns. Okay. Die Kunst wird gar nicht vom Künstler gemacht.

00:03:03: Ich würde mal sagen, er ist der Katalysator für das, was dann passiert,

00:03:07: an hochinteressanter psychochemischer Reaktion.

00:03:11: Reaktion, genau.

00:03:14: Ich bleibe total hängen auf diesem Bild, wenn die Lichter des Museums ausgehen, ist nichts da,

00:03:21: aber in dir existiert alles.

00:03:27: Das finde ich richtig, richtig cool, weil ich, also ich habe das förmlich vor mir,

00:03:32: wie so im Lufere, klick, klick, klick oder sonst wo alles ausgeht.

00:03:40: Und man ist schon lange wieder raus da, und dann trägt man offenbar etwas mit.

00:03:48: Man wurde irritiert durch die Kunst.

00:03:53: So das eigene System, das man so fährt, wurde irritiert.

00:03:57: Es gab eine Inspiration. Manchmal ja auch nicht, manchmal passiert gar nichts.

00:04:02: Aber was er meint ist, da passiert etwas, und das nimmt man mit.

00:04:08: Dann passiert ganz viel mehr noch in dir, auch wenn die Lichter schon alle aus sind,

00:04:13: und du raus bist da.

00:04:17: Für mich hat das auch so eine Art Bescheidenheit,

00:04:19: weißt du, dass er sagt, so ungefähr, ich kann ja ein Kunstwerk machen,

00:04:25: ich kann es zur Verfügung stellen, aber ich kann ja nicht beeinflussen,

00:04:28: was dann noch alles damit passiert.

00:04:30: Und das ist, ich sehe da drin auch nochmal so eine Freiheit von,

00:04:35: es kann ja auch bei jedem etwas ganz unterschiedliches passieren.

00:04:38: Also ich trage da mein Licht von mit nach Hause und du deins,

00:04:42: wenn du irgendwas dir angeschaut hast, im Übrigen auch wenn wir hier Zitate teilen,

00:04:49: ist das Thema ja, es passiert etwas in dir, in mir oder vielleicht auch bei den Höhrenden,

00:04:55: und schon hat jeder so sein eigenes kleines Flemmchen,

00:05:00: was da wieder weitergetragen wird und was weiteres auslöst.

00:05:04: Und das ist die ganz große Chance, auch aus der Kunst was mitzunehmen,

00:05:09: weiterzutragen und da auch drauf so ein bisschen zu achten,

00:05:13: dass man diesen Funken für sich noch weiter am Leben hält und weiter anfacht.

00:05:21: Es ist doch einfach wahnsinnig schön, wenn man sich hat inspirieren lassen,

00:05:25: diesen Moment der Öffnung und das, wow, da sehe ich jetzt die Dinge ganz anders,

00:05:31: weil ich da was gesehen habe oder erfahren habe,

00:05:33: das mit ins Leben zu ziehen und dann irgendwie daraus was zu machen.

00:05:38: Das ist so toll daran, finde ich, dass man einen auch damit lässt

00:05:42: und so ein bisschen von sich selber als großen Künstler ablenkt und sagt, ich bin dann raus.

00:05:48: Irgendwie war ich so wahnsinnig cool.

00:05:50: Ja, finde ich auch cool. Also ich habe das auf jeden Fall schon erlebt, muss ich sagen,

00:05:54: ich kenne diese Momente, die er hier beschreibt, die du auch gerade noch mal beschrieben hast,

00:05:58: dass irgendetwas passiert ist.

00:06:00: Du hast in einem Konzert gesessen, du warst in einer Ausstellung

00:06:05: oder hast vielleicht gestanden vor einer Skulptur von Jeff Koons

00:06:09: und bist nicht mehr, wenn du nach Hause gehst, nicht mehr genau der Mensch,

00:06:14: der du warst, als du hingekommen bist, da warst du noch so selber die unbemalte Leinwand

00:06:18: und dann ist irgendetwas passiert, ich kenne das.

00:06:21: Und ich denke jetzt gerade, muss ich dann genau wissen, was passiert

00:06:25: und was ich mitnehmen? Nee, eigentlich reicht es auch erst mal,

00:06:28: wenn ich das Gefühl habe, irgendwas bleibt, das hat was mit mir gemacht.

00:06:32: Und gleichzeitig auch die Freiheit, nee, es ist auch völlig okay, wenn nichts passiert.

00:06:38: Also ich glaube, das Beste, was man tun kann, ist da ohne ein Druck sich heran zu begeben an Kunst,

00:06:44: in jeder Form. Und dann, du hattest es schon kurz gesagt,

00:06:48: ist für mich hier natürlich unser Format drin.

00:06:52: Also das Erleben auch bei uns selbst oder bei mir, das ein Zitat,

00:06:57: ein paar Worte etwas auslösen können wie ein tolles Kunstwerk,

00:07:04: derjenige, der diese Worte in die Welt gebracht hat, vielleicht seit hunderten von Jahren tot, kann sein.

00:07:09: Also der ist komplett raus, das heißt, alles, was dann passiert, ist tatsächlich bei mir,

00:07:14: also eigentlich wie von Koons hier beschrieben.

00:07:17: Und das unterstreicht nochmal seine Aussage, finde ich, in diesem Zitat, das du mitgebracht hast.

00:07:24: Ja, ich überlege auch nochmal gerade, ich habe das, als ich noch im Meil angewohnt habe,

00:07:31: ich hatte es immer so geliebt, zur Bienale zu fahren, nach Benedikt,

00:07:34: und zwar, weil das, wie so ein, das ist so ein, wie es hier,

00:07:39: in Schleswig-Holstein auch diese Nordart gibt, du hast einen riesigen, weiß ich,

00:07:45: einen Gelände, einen Garten, nee, ein ganzes Gelände, wo du Kunst begegnest.

00:07:52: Einfach du wanderst oder spazierst durch diese Gärten und siehst unterschiedlichste Arten von Ausdruck,

00:07:58: die dich berühren und dieses, wenn du einen Tag lang dich beschäftigt hast und Kunst hast auf dich wirken lassen,

00:08:06: finde ich irre spannend zu merken, was dann eigentlich übrig bleibt.

00:08:10: Es gibt wirklich Dinge, die habe ich jahre, jahrzehnte einfach immer wieder in mir,

00:08:16: und merke, ah, da denke ich wieder dran, das ist ja verrückt.

00:08:21: Was ich merke, wenn ich mich mit diesem Satz beschäftige, ist, dass,

00:08:26: [Abspann]

00:08:27: es mich auch mehr fordert als betrachtende Person. Also, dass ich merke, das ist auch eine Frage,

00:08:34: ob ich Kunst zulasse, was sie wirkt. Und oder Worte an sich. Ich bin ja der festen Überzeugung,

00:08:41: dass es da so einen fließenden Übergang gibt zwischen ganz normalen Worten, einem künstlerischen

00:08:48: Ausdruck, wo jemand so seine persönliche Art etwas zu beschreiben und zu teilen hat bis hin zu einem

00:08:56: so freien künstlerischen Ausdruck, dass es viele anspricht. Ich finde, da ist irgendwie der Übergang

00:09:02: fließend und für mich ist das deswegen auch so etwas wie eine Einladung Worte wirken zu lassen,

00:09:11: Kunstausdruck wirken zu lassen und mehr dem nachzuspüren, wie eigentlich die Worte einer anderen

00:09:18: Person auf mich selbst wirken und dem nochmal Raum zu geben, sich zu entfalten. Ich habe jetzt

00:09:32: ein Bild vor Augen von Weingenießern, die so lange den Wein schwenken und genießen. So kann

00:09:40: man es eben auch mit Worten machen. Also, ich kann auch mit einer anderen Person was sagen,

00:09:44: ich kann die Worte auch wirklich wirken lassen und in mir anders aufnehmen, als sie einfach nur

00:09:52: so vorbeiziehen zu lassen und dann schnell wieder bei meiner eigenen Meinung zu sein.

00:09:55: Zwei Dinge, die mir dazu jetzt auch gerade noch ergänzend einfallen. Das eine ist der Ort,

00:10:04: wo man Kunst findet, ist in dem Zusammenhang für mich auch immer bedeutend oder häufig

00:10:11: bedeutend. Ich liebe eigentlich Museen oder auch Konzerthallen oder meine wegen die OMR,

00:10:18: Jeff Koons auf der Bühne ist auch ein Setting, das speziell ist und nicht Alltag bedeutet. Darauf

00:10:24: werde ich eigentlich hinaus, dass man häufig inspirierende künstlerische Momente an Orten

00:10:30: erfährt, die selber auch schon irgendwie eine Strahlkraft haben. Zum Beispiel, du hattest ja die

00:10:34: Nordart in Büdelstorff erwähnt oder wir hatten hier im Podcast auch schon das Wurzart-Institut.

00:10:39: Großartige Orte allein schon dazu sein. Da muss einen dann auch gar nicht mehr den ein ansieges

00:10:45: Kunstwerk über einzig beeindrucken, sondern du bist in einer anderen Welt und ich finde,

00:10:50: das macht auch schon was. Und das zweite ist, der eigentlich einen Punkt, den ich mitgenommen habe

00:10:59: aus dem Studium der Kunstwissenschaften ist die Beschreibung von Kunst. Erstmal nur auf sich

00:11:07: wirken lassen und wiedergeben, was man da eigentlich wahrnimmt und sieht. Das fand ich einen ganz,

00:11:14: ganz tollen Effekt und den kann ich mir heute immer noch zu nutzemachen. Nicht einfach nur davor,

00:11:21: passiert was weg nächstes, sondern so, jetzt gucke ich mal genau. Und jetzt mache ich mir ein Bild

00:11:30: vom Bild so ungefähr. Das ist halt spannend. Ich muss also im Grund daran denken, dass ich früher

00:11:39: den Künstler Rodin so cool fand. Also deswegen unter anderem, erst mal fand ich die Skulpturen

00:11:46: wahnsinnig schön und dann fand ich auch irre, dass er häufig die Dinge so halbfertig gelassen

00:11:52: hat und dass er eine Werkstatt hatte mit Ersatzteilen, Armen und Köpfen und Beinen und so weiter. Und

00:12:02: jetzt fällt mir auf, dass ich mich irrsinnig gerne in künstlerische Umgebung begebe, wo die

00:12:13: Dinge noch nicht fertig sind. Ich liebe es, auf Baustellen in Ateliers zu sein oder auch in

00:12:19: Probenräumen von Orchestern und kann wahnsinnig gut dabei arbeiten. Also ich setze mich gerne zu

00:12:26: Proben dazu und dann höre ich unter rum so ein unfertiges, ich will jetzt nicht gefiedel sagen,

00:12:34: aber so etwas, was eigentlich auch manchen Leuten wunderngenehm in den Ohren klingt. Und ich finde

00:12:40: es wahnsinnig schön, weil ich dann an dem Ort bin, wo Dinge gerade noch nicht da sind und da zu etwas

00:12:48: werden wollen. Und dieses Gefühl von Unfertigung sein und Entstehungsprozess gibt mir die beste

00:12:58: Inspiration. Dann setze ich mich dahin mit meinem Laptop und arbeite irre entspannt. Ist auch noch

00:13:07: mal etwas, was jetzt nicht das fertige Kunstwerk ist, was Jeff Kunze hier meint, aber ist auch etwas,

00:13:13: wo das Umfeld wirkt und in mir was auslöst, was zum Beispiel mir eine Möglichkeit eröffnet.

00:13:19: Großartig, wenn man weiß, wo welche Wirkung für einen selber entsteht und wo man sich rein

00:13:27: begeben kann, damit etwas passiert und du hast diese Orte für dich schon erfahren können,

00:13:34: finde ich total cool. Und ich jetzt kompamier auch gerade noch etwas auf, was ich wichtig finde,

00:13:40: denn lass uns auf den Alltag schauen, Alltag von uns allen, immer voll mit Stress und Dingen,

00:13:47: die erledigt werden müssen. Und ganz häufig ist es einfach so, oh Gott, und jetzt auch noch ins

00:13:53: Museum auf ein Konzert, schaffe ich nicht, bin ich zu müde, kriege ich nicht auch noch reingebacken,

00:14:00: lass ich, fällt als erstes runter. Und wahrscheinlich ist das genau falsch, was nicht der Zusatz,

00:14:06: der zu viel ist, sondern es ist möglicherweise eine Quelle für viel mehr Energie. Ich will

00:14:13: versuchen, dass das einen Platz bekommt, trotz allem Alltagsstress, gerade deswegen. Ja,

00:14:20: so natürlichen Platz. Natürlichen. Ja, ich glaube, das ist ja gesund. Es gibt auch in der

00:14:27: Achtsamkeit diese Praxis, dass man schaut, dass man den Raum zwischen Reiz und Reaktionen

00:14:32: vergrößert. Das hat dann viel auch damit zu tun, mit schwierigen Gefühlen umzugehen. Wenn du

00:14:39: wütend wirst oder ausrastest, kannst du gucken, wenn du so ein bisschen mehr in so eine innere

00:14:45: Wahrnehmung kommst, kannst du den Abstand etwas vergrößern und schauen, hey, ich habe Spielraum,

00:14:51: ich muss jetzt nicht ausrasten oder irgendwie zusammenbrechen oder so, sondern ich habe noch

00:14:57: ein bisschen Spielraum, in dem ich etwas anderes tun kann und in dem ich mich entscheide, was ich

00:15:03: anderes tue. Und dieses Bild von der Aufmerksamkeit für den Space, der da ist zwischen mir und dem

00:15:14: Kunstwerk und das das ja in mir noch seine Wirkung entfaltet und weiter wächst und das das auch Kunst

00:15:19: ist, gibt mir gerade im Zusammenhang mit dieser Sichtweise nochmal dieses Bild. Lass doch mal

00:15:26: die Dinge wirken und guck, was zwischen dem schnellen, auch manchmal abwertende von Kunst oder

00:15:32: schnell sagen, ja, das ist gut, das ist schlecht und dann mache ich mein Leben weiter, einfach

00:15:36: nochmal diesen Wirkraum zu vergrößern und dann ganz bewusst eine Reaktion, ein Wert oder was eine

00:15:43: neue Erkenntnis entstehen zu lassen und dann mit ins Leben zu nehmen. Das finde ich jetzt gerade

00:15:48: nochmal richtig cool. Und Jeff Koons auf der OMR, eine online digital marketing Messe, wie cool ist

00:15:58: das, dass Jeff Koons da auf der Bühne steht? Also plötzlich kommen da Welten zusammen und ich finde,

00:16:04: es entsteht etwas, das interessant ist. Wenn da nur online Marketiers wären, super langweilig. Hier

00:16:10: ist so ein großer Künstler, der etwas völlig anderes mitbringt und damit geht dann für mich

00:16:15: genau das auf, was man erleben kann, wenn man sich mit Kunst oder inspirierenden Dingen auseinandersetzt.

00:16:22: Danke Jeff. Ja cool, das war Change of Poetry für heute. Vielen Dank und im Zweifel unseren

00:16:32: Podcast hören, da gibt es auch ein bisschen Inspiration hoffentlich. Oder uns schreiben

00:16:38: oder auf unsere Website gehen. Sehr gerne. Bis dann, bis zum nächsten Mal. Bis dann, tschau. Tschüss.

00:16:44: [Musik]

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.