#16 Level 42: Endlich das Alte loslassen und das Neue starten!

Shownotes

In jeder Veränderung gibt es diese Phase: Wenn man zwischen dem Alten und dem Neuen steht. Und das, was war, noch nicht loslässt und dadurch das, was kommen will, noch nicht greifen kann. Ein Zwischenstadium, das nötig ist, aber auch Aufmerksamkeit bedarf - um nicht stecken zu bleiben. Eine Textzeile der britischen Pop- und Jazzfunk-Band Level 42 scheint diese Phase in den Mittelpunkt zu rücken und damit den nötig Fokus zu liefern - in dieser Folge von Change Poetry.

Über CHANGE POETRY: Susanne Backer und Arne Bremer überraschen sich wechselseitig mit Fundstücken aus Gedichten, Reden, Filmen und Musik. Sie testen, was passiert, wenn man diese Worte zum ersten Mal hört. Bringen sie uns in Bewegung? Ein Spaß für alle, die auf spannende Zitate stehen und Inspiration für Lebens- und Changethemen suchen. Du hast ein tolles Zitat oder eine Anmerkung? Schreib an post@change-poetry.de.

In dieser Folge von Change Poetry bringt Arne ein Zitat aus dem Song „Physical Presence“ von Level 42 (aus dem Album: "Worldmachine", 1985):

“I leave as I enter (another boy caught in-between).”

Frei übersetzt: “Ich gehe, während ich ankomme (wieder ein Typ, der zwischen den Welten festhängt)”

Gesprächsinhalte:

  • Zitat bei 02:23
  • Arne hält den Fokus auf den ersten Teil des Zitats - “I leave as I enter” - und die Synchronität (Gleichzeitigkeit) der Zustände, die ihn faszinieren.
  • Susanne ist zunächst beeindruckt von der Prägnanz und Bildhaftigkeit der Worte. Für sie ist der Zusatz “another boy caught in-between” wichtig, um den Zustand zu verstehen.
  • Für Susanne ist die Bewegung “weg von etwas” und gleichzeitig “hin zu etwas” stark spürbar. Sie sieht hier auch eine Entwicklungsbedingung: Man muss etwas loslassen, damit etwas Neues in das Leben kommen kann.
  • Hier liegt auch der Grund für manche Blockaden: Die Angst davor, etwas aktiv loszulassen und die Unfähigkeit, sich zu entscheiden, was gehen soll.
  • Arne sieht hier darin noch: Das, was wir loslassen möchten, ist uns ja bekannt und das Neue ist uns unbekannt - das ist ein zentraler Punkt, warum wir Veränderung nicht so einfach durchmachen als Mensch.
  • Susanne sieht, dass wir ja häufig wissen, dass wir auch Sicherheit aus dem Neuen ziehen können. Wir wissen, dass die Weiterentwicklung uns gut tut und der bessere Schritt für die Gesamtsituation ist. Trotzdem ziehen wir es vor, auf die Gewohnheit zu vertrauen.
  • Es ist leichter, wenn der Fokus auf etwas Neuem liegt und das Alte sich automatisch löst.
  • Bewegung ist nötig, damit Veränderung stattfinden kann.
  • Arne geht noch einmal auf den Zusatz “Another boy caught in-between.” ein und findet, dass der doch sehr klarmacht, wie wir in einem leeren Raum blockiert sein können. Dann muss man versuchen, einen Impuls zu bekommen, um entweder in die eine oder in die andere Richtung zu gehen, aber auf jeden Fall ein bisschen konsequenter zu gehen.
  • Susanne findet, dass dieser Impuls nicht in der Verstärkung der inhaltlichen Gründe für das “Loslassen” oder das “Gehen” liegen kann, sondern sich zu fragen, was uns wirklich blockiert in dem Moment. Es ist wichtiger zu erkennen, woher die Unsicherheit kommt und was in dem Moment Sicherheit geben kann.
  • Arne setzt den Bezug zu den unterschiedlichen Bewegungen: “Hin-zu”- oder “Weg-von”-Bewegung! Der stärkste Impuls liegt in der Motivation durch eine Vorstellung, zu welcher man sich hinbewegen möchte.
  • Hat das Zitat uns in Bewegung gebracht?
  • Arne nimmt das Zitat für sich mit, um in Situationen, in denen er zwischen den Polen hängt, sich darüber bewusst zu werden und von da aus wieder in Bewegung zu kommen.
  • Susanne nimmt das Zitat als Zoom in den Zwischenraum zwischen zwei Situationen wahr. Für sie ist es wichtig, da hinein zu spüren und wahrzunehmen, was genau die Blockade auslöst, um wieder in Bewegung zu kommen. Meistens ist das nicht der Inhalt, sondern ein Gefühl, wie z.B. Angst. Hier ist es wichtig, überhaupt erstmal wieder Beweglichkeit zu spüren, um den nächsten Schritt gehen zu können.

Der Song "Physical Presence" auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=shy40wSarjU

Die Lyrics: https://www.songtexte.com/songtext/level-42/physical-presence-4bd4676a.html

Level 42 bei wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Level_42

Transkript anzeigen

00:00:00: "Change Poetry"

00:00:07: Herzlich willkommen! Wir sind Susanne Backer und Arne Bremer.

00:00:11: Wir erkunden hier Fundstücke aus Gedichten, Filmen und Musik.

00:00:15: Wenn Worte uns in Bewegung bringen, kann das der erste Impuls für Veränderung sein.

00:00:29: Ich bringe was mit. Bist du schon gespannt?

00:00:32: Ich bin sehr gespannt und etwas aufgeregt.

00:00:37: Bleibt einfach immer interessant, oder? Was kommt da wohl?

00:00:42: Ja voll.

00:00:43: Ich wollte dich heute mitnehmen ins Jahr 1985.

00:00:46: Wow.

00:00:48: Und was ich heute mitbringe, das sind nicht ganz typisch weise Worte von einem weisen Menschen,

00:00:57: sondern wir sind mal wieder im Bereich Musik.

00:01:00: Und ich will dir eine Songzeile präsentieren aus einem Song meiner Haus- und Hofband Level 42.

00:01:13: Mit denen bin ich groß geworden. Das war so meine erste Platte und ich lieb sie bis heute.

00:01:19: Und ja, ich bin einfach Fan.

00:01:21: Mega.

00:01:23: Die sind ja übrigens bekannt für so ein paar richtige Hits, die sie hatten.

00:01:26: Das war dann so ziemlich pop.

00:01:28: Aber was diese Band ausmacht, ganz nebenbei ist eben wirklich ein erstaunliches Werk aus meiner Sicht aus,

00:01:35: auch ganz anderer Musik, gerade die frühen Sachen, sind ja absolut geiler Jazz-Funk

00:01:41: und sehr viel Instrumentalstücke auch.

00:01:44: Und ja, wenn man mal da irgendwo eingestiegen ist bei denen, dann entdeckt man immer Neues.

00:01:50: Und ich finde eben auch erstaunliche Komposition und zum Teil auch erstaunliche Texte.

00:01:56: So, 1985 haben sie ihr sechstes Studioalbum mit dem Titel "World Machine" herausgebracht.

00:02:05: Und heute geht es hier um den zweiten Track auf diesem Album und der heißt "Physical Presence".

00:02:12: Und darin um die allerersten Worte.

00:02:18: Okay, ich bin bereit.

00:02:20: Level 42.

00:02:21: Sagen da.

00:02:22: "I leave as I enter".

00:02:24: "I leave as I enter".

00:02:28: Danach heißt es noch "Another Boy Caught in Between".

00:02:34: Aber eigentlich möchte ich vor allem gehen auf "I leave as I enter".

00:02:42: Für mich frei übersetzt, in etwa "Während ich die Szenerie betrete, verlasse ich sie schon wieder".

00:02:50: Oder "Ich gehe während ich ankomme".

00:02:54: Oder "Ich gehe und komme gleichzeitig".

00:02:58: "I leave as I enter".

00:03:02: Also, weißt du, ich finde es so krass cool, wie kurz das ist.

00:03:10: Und wie bildhaft dieser Zustand beschrieben ist.

00:03:15: Das ist das erste, was mich total catch dabei.

00:03:20: Das sind fünf Worte, davon einige sehr kurz.

00:03:26: Und es ist genau dieser Moment.

00:03:31: Wunderschön.

00:03:34: Und ich finde die Zeile danach, oder dieser Satz "Another Boy Caught in Between" wichtig eigentlich.

00:03:40: Weil der nochmal verdeutlicht dieses Hängen zwischen...

00:03:49: Witzigerweise "Court". Also es klingt so fast wie "ertappt" oder "gefangen".

00:03:55: Weiß ich gar nicht, ob es darum überhaupt geht.

00:03:59: Für mich schwingt dieses "loslassen" und gleichzeitig irgendwo ankommen, etwas Neues sich erobern damit.

00:04:09: Also "loslassen", dieses "in dem lief" hängt für mich sehr stark das Thema "loslassen" drin.

00:04:18: Okay.

00:04:20: Etwas "lassen", etwas "verlassen".

00:04:23: Also klar, eigentlich ist "gehen" oder "etwas "verlassen" mehr als...

00:04:28: oder hat eine andere Qualität als "loslassen".

00:04:31: Aber witzigerweise im "gehen" bewegt man sich selber von etwas weg

00:04:38: und im "loslassen" bleibt man selber fix und etwas anderes geht wo auch immerhin.

00:04:45: Auf jeden Fall aus dem eigenen Fokus.

00:04:47: Das heißt, was mir besonders auffällt, ist die eigene Bewegung hier drin.

00:04:53: Also dieser Junge, dieser Mann vielleicht, ich weiß nicht, der sich auf etwas zu bewegt

00:05:01: und gleichzeitig sich von etwas weg bewegt und mir ist gerade gar nicht so klar, ob es dasselbe Ding ist.

00:05:08: Du hast in deiner ersten Übersetzung gesagt, während ich die Szenerie betrete, verlasse ich sie schon.

00:05:13: Also du hast es sozusagen zu einem gemacht, dass es das Gleiche ist, was kommt und geht,

00:05:19: war mir jetzt gar nicht so klar.

00:05:21: Auf jeden Fall dieser Zustand des zwischen zwei Präsenzen sein, den eigenen oder zwischen zwei Szenarien sein.

00:05:34: Das ist so das Thema. Das ist ein schöner Satz, Wahnsinn.

00:05:37: Ja, finde ich auch.

00:05:40: Das ist aber übrigens jetzt schon wieder total spannend für mich.

00:05:45: Also erstaunlich, was du da jetzt gerade mitgemacht hast.

00:05:49: Jetzt schon, weil für mich war es eben immer etwas, das hier so eine Synchronität beschreibt, also diese Gleichzeitigkeit.

00:06:01: Und deswegen auch das Paradoxe.

00:06:04: Aber was du ja gerade gemacht hast, ist tatsächlich doch, dass das etwas sehr nah beieinander,

00:06:11: direkt hintereinander passiert, so habe ich es jetzt gerade bei dir verstanden.

00:06:15: Also ich lass so die eine Tür klingelose, aber habe die andere eigentlich schon in der Hand und öffne die fast gleichzeitig die nächste Tür.

00:06:23: Das hatte ich echt noch gar nicht. Also dass da eine Situation zwischen zwei Plätzen ist.

00:06:30: Genau, und ich war die ganze Zeit in meinem Verständnis immer in einem.

00:06:36: Dass da auch so eine Ambivalenz drin ist, dass ich gleichzeitig gehe und komme.

00:06:41: Ja, genau. Das ist eigentlich ja natürlich Paradox.

00:06:45: Also deswegen hat es für mich vielleicht auch immer wieder so angesprochen, weil dieser Song startet so rein.

00:06:51: "Alleve as I enter" und ich empfand es immer, ja Moment, aber eigentlich kommt man ja nun erstmal irgendwo an.

00:06:57: Und man ist gleichzeitig nicht schon wieder am Verlassen oder Gehen.

00:07:05: Ich weiß ja nicht, wie der Text weitergeht, aber für mich steckt auch so der Fokus da drin,

00:07:10: als würde das ankommen oder irgendwo eintauchen.

00:07:15: Sagen wir mal, dieses Enter ist ja auch etwas wie, vielleicht gar nicht unbedingt nur ankommen, klingt auch schon so sesshaft.

00:07:23: Also es könnte ja auch etwas sein, einfach nur, ich tauche in etwas ein, in etwas Neues.

00:07:32: Und dadurch, dass ich in etwas Neues eintauche, verlasse ich auch etwas anderes.

00:07:38: Und ob das jetzt eine Vorstellung ist oder eine eigene Denkweise oder eine Situation oder irgendetwas,

00:07:48: ist eigentlich gar nicht für mich jetzt gerade klar, natürlich.

00:07:51: Es ist eher so etwas wie eine Geisteshaltung.

00:07:55: So in dem Moment, wo ich mich öffne für etwas Neues, ist das, was ich vorher gedacht habe, schon sozusagen im Begriff transformiert zu werden oder verlassen zu werden.

00:08:09: So ist es ja eigentlich im Leben.

00:08:11: Also jede Form von, immer wenn etwas Neues hineinkommt, braucht es, nimmt es Platz ein.

00:08:21: Und die Dinge, die vorher da waren und klar waren, wandeln sich und gehen teilweise, werden verlassen.

00:08:29: Oh, das ist so spannend.

00:08:31: Okay, das beschreibt deswegen so ein Moment der Bewegungebene.

00:08:35: Hier steckt Bewegung drin und Bewegung ist ein großer Teil von jeder Veränderung.

00:08:41: Und das hier beschreibt Bewegung, das finde ich jetzt gerade echt spannend.

00:08:48: Also was ich auch extrem spannend finde, weil das ist ja häufig eigentlich ein Moment, wo man in eine Blockade gerät,

00:08:57: weil man Angst hat, was loszulassen.

00:08:59: Wir tendieren ja dazu, zu sammeln und lieber den Keller noch voller zu stopfen, als Dinge loszulassen und zu sagen,

00:09:09: "Hey, ich brauche jetzt hier mal ein bisschen Luft zu warten und Platz für Neues."

00:09:15: Und manchmal ist es so in Veränderungsprozessen, dass wir wissen, da ist etwas Neues, in das ich eintauchen möchte.

00:09:22: Aber ich kann da nicht hin, weil dann müsste ich was anderes loslassen.

00:09:26: Was soll ich loslassen?

00:09:28: Ich will alle Kisten behalten.

00:09:30: Es sind alle wichtig, die wollen alle erinnert bleiben, die wollen alle ganz nah um mich herum bleiben.

00:09:35: Und ich muss immer wissen, ich könnte theoretisch auch noch mal die alte Kiste von 1985 aufmachen.

00:09:42: In dem Moment, wo ich dann merke, nee, ich will wirklich in dieses neue Eintauchen und es erfahren, passiert das automatisch.

00:09:51: Irgendeine Kiste wird gehen.

00:09:53: Also sagen wir, irgendeine Haltung oder einen Anteil von mir, der eben noch so wichtig war, wird sagen, okay, Leute, ich bin jetzt nicht mehr an Bord.

00:10:02: Brauche ich, ihr braucht mich jetzt nicht mehr, ihr wollt jetzt weiter.

00:10:05: Das finde ich spannend, dass man eigentlich wissen wir das.

00:10:11: Eigentlich wissen wir das aus vielen Erfahrungen, dass es ist leichter sich auf etwas Neues einzulassen und das alte geht automatisch, als sich hinzusetzen und zu entscheiden, was lasse ich jetzt gehen, um Platz zu haben, um dann etwas Neues reinzulassen.

00:10:27: Weißt du, was ich meine?

00:10:29: Ja, total.

00:10:35: Und solange da weder in die eine noch in die andere Richtung, in Schub, also es braucht irgendwo eine Zündung, die sagt, ich lasse jetzt etwas los oder ich steige ins Neue ein, aber irgendwie stehen bleiben ist auch langweilig, solange das nicht passiert.

00:10:51: ist, ist es ein Boy-Court inzwischen.

00:10:56: Ja, voll interessant.

00:10:59: Und was hier, finde ich, jetzt auch gerade drin steckt, ist die eine der großen Schwierigkeiten,

00:11:09: mit denen wir uns fast in jeder Veränderung auseinandersetzen müssen, denn wenn wir jetzt hier auf den

00:11:14: part gehen, I enter, ich gehe in das neue rein, I leave, heißt aber auch, ich muss etwas loslassen,

00:11:23: das, was du eben beschrieben hast. Das Problem dabei ist ja, was ich liebe, was ich verlasse, ist das, was ich kenne.

00:11:31: Was ich enter, was ich betrete, ist das, was ich nicht kenne. Und das ist doch genau der Punkt,

00:11:39: wo es uns so schwer fällt, dass was bekannt ist und Sicherheit bedeutet, loszulassen.

00:11:47: Und den Mut aufzubringen, es loszulassen für etwas, von dem ich noch gar nicht weiß, wie es ist, wo es mich hinführt

00:11:54: und was da eigentlich kommt, ist, glaube ich, so ein zentraler Punkt, warum wir einfach Veränderungen nicht so einfach durchmachen als Menschen.

00:12:05: Und es gibt halt wahnsinnige Sicherheit. Also, da weiß ich wenigstens Bescheid, selbst wenn es eine alte Kiste ist,

00:12:13: oder selbst wenn es etwas ist, was ich merke, dass das irgendwie vielleicht gar nicht mehr so passt,

00:12:19: aber ich weiß wenigstens, was es ist. Also, wir nehmen es für wichtiger, diese Sicherheit zu behalten,

00:12:26: als zu gucken, ob es nicht auch eine Sicherheit in dem neunterrain gibt, was wir betreten wollen.

00:12:34: Was auch wieder interessant, oder eigentlich wissen wir manchmal, dass Weiterentwicklung,

00:12:41: und zwar das jetzt weiß ich nicht, eine Veränderung im Job oder was Neues auszuprobieren,

00:12:46: was wo wir merken, da können wir eigentlich die Dinge, die uns wichtig sind, besser ausleben,

00:12:52: dass das so zentral im Leben ist, auch für die eigene Weiterentwicklung.

00:12:56: Und gleichzeitig wissen wir, es kann alles daran scheitern, dass wir innerlich uns zu unsicher fühlen.

00:13:04: Und die Sicherheit ist eigentlich etwas, was wir in uns selber finden,

00:13:10: dadurch, dass wir uns selbst gewahr sind und uns sicher sind, dass wir das, was wir tun, für uns tun,

00:13:17: und es ist besser ist auch für unser Umfeld.

00:13:22: Es hilft nicht, stehen zu bleiben und Sicherheit zu fühlen, aus einer Gewohnheit heraus

00:13:30: und dafür die Möglichkeiten, die wir haben, nicht auszuprobieren.

00:13:35: Steck alles in diesem Satz, in diesem sehr kurzen Satz.

00:13:42: And another boycott in between, hier ist wieder ein weiterer Junge, irgendwo dazwischen stecken geblieben,

00:13:55: weiß ziemlich gut darauf hin, dass wenn wir dann, weder das eine noch das andere machen,

00:14:01: dann ist es eigentlich am schwierigsten, die Situation, dann sind wir zwischen den Welten gefangen

00:14:07: und eigentlich haben wir nicht so richtig.

00:14:10: Vielleicht gehört das auch zu jedem Wendungsprozess dazu, dass man irgendwann mal dazwischen ist

00:14:16: und vielleicht auch im leeren Raum, wo mal nichts ist, nur wenn man auf Dauer sich da aufhält,

00:14:26: obwohl das Alte vielleicht sich schon alt anfühlt und man da ein Gefühl hat, das kann es nicht mehr nur sein

00:14:33: und es wäre eigentlich Zeit, loszulassen.

00:14:36: Aber der Schritt Richtung Neues einfach nicht gelingen will und man hängt dazwischen, ja, weiß ich nicht,

00:14:41: dann muss man wahrscheinlich versuchen, irgendeinen Impuls zu bekommen,

00:14:45: um doch lieber wieder in die eine oder andere Richtung aber ein bisschen konsequenter zu gehen.

00:14:50: Ja, und ehrlich gesagt, ich glaube der Impuls, den wir suchen können, wenn wir in solcher Lage sind,

00:15:01: der Impuls liegt nicht darin, unbedingt inhaltlich zu verstärken, warum das, was gehen könnte,

00:15:09: jetzt auch wirklich gehen kann oder doch bleiben sollte oder warum es wichtig ist, den nächsten Schritt zu gehen,

00:15:17: sondern sich zu fragen, was uns wirklich blockiert in dem Moment.

00:15:23: Und das ist häufig eben das, was ich vorher meinte, diese Sorge davor, Sicherheit zu verlassen,

00:15:31: einen sicheren Ort zu verlassen.

00:15:33: Und ich glaube, dann ist es eher wichtig zu gucken, was gibt mir eigentlich Sicherheit,

00:15:37: wodurch fühle ich mich eigentlich so sicher, dass ich gehen kann und ausprobieren kann.

00:15:41: Und von dort glaube ich, in dem Moment, wo ich mich mehr um mich gekümmert habe und verstanden habe,

00:15:51: was mir Sicherheit gibt, wird es mir leichter fallen, solche Entscheidungen dann zu fällen.

00:15:56: Und was mir jetzt auch gerade noch einfällt, ist das Thema von weg und hinzu Motivation.

00:16:04: Ich finde, passt hier auch gut.

00:16:06: Große Überzeugung von mir ist, dass um eine Veränderung hinzubekommen,

00:16:11: reicht es nicht von irgendetwas weg zu wollen.

00:16:13: Du musst richtig Bock haben, irgendwo hinzukommen, hinzu.

00:16:18: Das ist das, was dich wirklich zieht.

00:16:20: Steckt dir auch drin, finde ich.

00:16:22: Also kann man auch für sich ganz gut abchecken an der Stelle.

00:16:26: Ist es eigentlich reizvoll genug, dass ich wirklich das Ei Enter schaffe?

00:16:31: Und eben auch das Ei Leaf?

00:16:34: Oder muss da mehr kommen bei Ei Enter, nämlich auf der Seite, was wartet da auf mich?

00:16:40: Ist das wirklich toll?

00:16:41: Und ist es toll genug?

00:16:43: Und möglicherweise ist es das nicht und deswegen schaffe ich das Ei Leaf nicht so ganz.

00:16:48: Naja, das schließt voll an das andere, glaube ich, was ich am Anfang gedacht habe.

00:16:53: Wenn der Fokus auf dem Ei Enter ist, dann passiert das loslassen automatisch.

00:16:59: Also das ist gar nicht mehr etwas, woran ich arbeiten muss.

00:17:05: Also ich mag diese Worte wahnsinnig gerne.

00:17:11: Und es ist ja uns allen so geläufig.

00:17:16: Also ich weiß nicht, wie viel hundertmal man schon in so einer Situation war zu überlegen.

00:17:21: Mache ich das jetzt?

00:17:25: Wer gibt mir die Sicherheit, dass ich mich genauso safe und aufgehoben fühle,

00:17:32: wenn ich diesen Schritt jetzt gehe, Hilfe?

00:17:35: Ja.

00:17:36: Absolut.

00:17:38: Sehr, sehr schön.

00:17:40: Sehr schönes Zitat.

00:17:42: Ja.

00:17:44: Ahne, es kommt die Abschlussfrage.

00:17:47: Hat dieses Zitat dich in Bewegung gebracht?

00:17:49: Hat es mich in Bewegung gebracht?

00:17:52: Wie wirkt es?

00:17:54: Was bewirkt es?

00:17:58: Mich hat es mega in Bewegung gebracht.

00:18:01: Und zwar in unserem Gespräch auch nochmal ganz anders,

00:18:05: als ich es vorher im Blick hatte.

00:18:10: Für mich war immer klar, wieso sprechen die davon von dieser Paradoxie

00:18:14: in diesem Song am Anfang, was meint die Bluse?

00:18:17: Ich fand es eben schon immer interessant und habe mir so ein bisschen mein Ding gedacht.

00:18:21: Und jetzt ist nochmal ein ganz neuer Blick darauf gekommen.

00:18:24: Also ich kann es super für mich reinziehen und verwenden für Momente,

00:18:28: wo ich zwischen dem, was eigentlich schon gehen will

00:18:33: und was noch nicht ganz gekommen ist,

00:18:35: wenn ich mich dazwischen befinde und nicht weiterkommen,

00:18:38: dann kann ich mich mit diesem Zitat gut selbst darauf hinweisen.

00:18:42: Auf den Zustand erstmal.

00:18:44: Ich finde, da hängt so dieses Zitat.

00:18:47: Und ich finde an der Stelle kann es ganz toll was liefern.

00:18:50: Das kann einem den Hinweis liefern, so wie wir es gerade entwickelt haben.

00:18:54: Halt dich nicht dazwischen auf.

00:18:57: Versuch doch, wieder in eine Richtung zu kommen

00:19:01: in eine Bewegung in Richtung dieser einen Pole.

00:19:05: Denn zurück ja, könnte auch sein, aber nicht in-between-Court sein.

00:19:11: Ja cool.

00:19:14: Wie geht es dir?

00:19:16: Mir geht es so, dass meine Bewegung, die ich jetzt gerade wahrnehme,

00:19:21: ist ein Zoom in den Stock, sozusagen.

00:19:27: Ein Zoom in diese Blockade und diesen Raum, diesen Zwischenraum

00:19:34: und wirklich das zu erforschen oder einfach reinzuspüren.

00:19:38: Ich will da gar kein Forschungsprojekt draus machen.

00:19:41: Aber wie wichtig es ist, reinzuspüren, was gibt mir gerade das Gefühl,

00:19:46: ich möchte mich nicht bewegen.

00:19:48: Was genau ist das gerade?

00:19:51: Das ist nicht der Inhalt, sondern das ist die Verlustvermutung

00:19:58: von etwas, was mir sehr wichtig ist.

00:20:01: Und das rauszufinden, um zu gucken, ob es da eine Möglichkeit gibt,

00:20:06: das aufzulösen, um einfach wieder diesen Flow zu spüren.

00:20:09: Wo auch immer dann die Reise hingeht, ist egal.

00:20:11: Aber überhaupt erst mal wieder Beweglichkeit zu spüren.

00:20:13: Das ist so ein bisschen wie, weiß ich nicht,

00:20:18: eine Aufwärmübung vielleicht vom Sport.

00:20:20: Man muss sich erst mal ein bisschen in Bewegung bringen

00:20:23: und eine Grundbeweglichkeit haben, bevor man dann den nächsten Schritt geht.

00:20:28: Das finde ich gerade sehr, sehr schön, als Minitool,

00:20:33: wenn dieses Gefühl aufkommt, hey, einfach einmal kurz da reintauchen,

00:20:38: in die Beweglichkeit wiederkommen und von dort dann gucken.

00:20:41: Das finde ich gerade mega cool.

00:20:43: Das nehme ich mit und da werde ich mal mit experimentieren.

00:20:46: Weil diese Situation ist mir eben auch nochmal klar geworden,

00:20:50: die kommen ständig.

00:20:51: Das hast du doch an jeder Ecke wieder, dieses Gefühl von,

00:20:55: oh, weiß nicht.

00:20:57: Insofern tolles Zitat, hey, danke, dass du es mitgebracht hast.

00:21:02: Level 42.

00:21:04: Ja, freut mich natürlich total, dass so alte Zeiten und meine alte Jugendband

00:21:11: und immer noch Band, dass die hier etwas reinbringen konnte,

00:21:14: eine Textseile freut mich natürlich total.

00:21:16: Und wenn wir jetzt nämlich hier den Podcast unserer heutige Folge lieven,

00:21:21: dann entern wir ja auch gleichzeitig irgendwas anderes.

00:21:25: Das können wir jetzt hier machen.

00:21:27: Genau.

00:21:29: Ja, bis zum nächsten Mal.

00:21:32: Bis dann.

00:21:33: Ciao, ciao.

00:21:34: [Musik]

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